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- Teil 5 unseres Nähtreffens in Bayern: Rückenteil gesucht, Ärmel gefunden- Nähtag 5 & 6
Die letzten beiden Tage unseres Nähtreffens in Bayern waren geprägt von einem wunderbaren Miteinander , kleinen Erfolgen, großem Herz und dem Gefühl, angekommen zu sein. Es wurde nochmal genäht, geschnippelt, gesucht, gefunden, gelacht – und auch ein bisschen Abschied genommen. Aber vor allem: Es war einfach schön. Beim gemeinsamen Frühstück saß man schon ein bisschen länger zusammen, ließ den Blick öfter schweifen, redete nicht mehr nur über Stoffe und Schnitte, sondern auch über das, was bleibt, wenn die Woche vorbei ist. Der Ton war vertraut, die Gespräche oft persönlicher als noch zu Beginn. Die "Nähwoche-Gang", auch Zoomies genannt. Einmal Vollgas, bitte – Ines’ Oberteil-Offensive Ines war – wie so oft – auf der Durchreise. Von einer Nähwoche in Ostfriesland direkt zu uns nach Bayern , kurz daheim in Chemnitz, und nach dem Wochenende geht’s auch schon weiter an die Ostsee. Stillstand kennt sie nicht. Und trotzdem war sie bei uns völlig fokussiert. Ihr Ziel: Sieben Oberteile. Und das hat sie durchgezogen. Eins nach dem anderen entstand an ihrem Platz – ruhig, zielgerichtet, konzentriert. Ohne viel Aufhebens, ohne großes Tamtam. Einfach machen. Am Ende lagen da tatsächlich sieben Oberteile – fertig, tragbar, schön . Und Ines? Die war rundum glücklich . Nicht nur über das, was sie geschafft hat – sondern auch darüber, dass sie sich diese Zeit ganz bewusst für sich genommen hat. So eine Woche ist für sie wie ein kleiner Boxenstopp auf ihrer Reiseroute durchs Leben: einmal auftanken, neu sortieren, durchatmen – und dann wieder los. Ines mit vier ihrer sieben Oberteile ;) Ein Shirt, zwei Schnitte – und endlich Zufriedenheit Eine Freundin kämpfte sich in dieser Woche tapfer durch einige Widrigkeiten. Ein nicht zufriedenstellender Grundschnitt für Oberteile, Stoff, der nicht reichte, Frust über nicht fertig werdende Projekte. Aber genau das ist es ja, was oft zwischen den Zeilen des Nähens liegt: Geduld, Annehmen, Ausprobieren, Loslassen. Und dann, endlich – der Durchbruch . Am Freitag hat sie sich an ein Shirt gewagt, genäht nach einem fertigen Schnitt, den ich ihr empfohlen hatte. Kein Anpassen, kein Basteln – einfach mal machen. Den Stoff hatte ihr eine Nähfreundin zur Verfügung gestellt, ein schöner Jersey, der ihr auch wirklich gut stand. Und siehe da: Der Schnitt passte auf Anhieb. Das Shirt saß, sie fühlte sich wohl – und war zum zweiten Mal in dieser Woche richtig zufrieden. Denn schon zuvor hatten wir gemeinsam ihren Hosengrundschnitt erarbeitet – ein großer Schritt, der ihr Sicherheit und Motivation gegeben hat. Am Samstag folgte dann Shirt Nummer zwei. Diesmal nahm sie ihren am Donnerstag gekauften „guten“ Stoff – mit etwas Respekt vor dem Anschnitt. Und ich hab ihr gesagt: „Jetzt mach einfach. Schneid den guten Stoff an. Das passt – du wirst sehen.“ Ich habe versucht, sie zu bestärken, sich zu trauen. Einfach mal machen. Könnte gut werden. Und genau so war es dann auch. Der Schnitt – ebenfalls von mir vorgeschlagen – saß super! Der Stoff stand ihr hervorragend. Und das Strahlen in ihrem Gesicht, als sie das Shirt anprobierte, war mit das Schönste überhaupt. Natürlich lief auch diesmal nicht alles ganz reibungslos. Mitten im Flow – das Shirt fast fertig vorbereitet, der gute Stoff lag bereit, die Vorfreude groß – da stellte sich plötzlich die Frage: „Wo ist eigentlich das Rückenteil?“ Alle liefen wieder wie Ameisen herum und suchten. Zwischen Schnittbögen, unter Stoffstapeln, sogar in der Mülltüte wurde kurz nachgeschaut – aber nichts. Also hab ich’s kurzerhand nochmal ausgedruckt. Und sie hat wieder geklebt, wieder vorbereitet – und weiter ging’s. Und wie’s halt so ist: Beim Aufräumen am Abend lag es plötzlich da. Ganz friedlich. Zwischen ein paar Papieren. Einmal kurz weggeschoben, nicht weiter beachtet – aber da war es. Das fehlende Rückenteil. Wir haben herzlich gelacht. Denn klar: Wenn man’s nicht mehr braucht, taucht’s meistens wieder auf. Klassiker. Gesucht wird - zum zweiten Mal. Diesmal ein Rückenteil. Eine andere Freundin hatte sich einen Hoodie aus einem maritimen Panel genäht – das war schon am Anfang der Woche ihr Plan. Und weil’s gut lief, wurde gleich noch ein zweiter Hoodie für ihren Mann hinterhergeschoben. Zwei Teile, zwei sehr unterschiedliche Stile – aber beides mit Liebe gemacht und sauber verarbeitet. Dann war da noch Angie mit der Regenbogen-Weste . Die war schon fast fertig, aber das passende Schrägband hat noch gefehlt. Nachdem wir im Stoffladen fündig geworden sind, konnte sie sie endlich komplettieren – sauber eingefasst, rundum gelungen. Vorher hatten wir bei ihr schon einen Jeansschnitt angepasst , der an den Beinen dann so saß, wie sie es wollte. Und als wäre das nicht schon genug, kam am Ende noch ein leichtes Sommerkleidchen dazu. Nicht ganz fertig geworden – aber der Schnitt stand, das Kleid saß gut, und der Stoff hat perfekt zu ihr gepasst. Mehr muss es manchmal gar nicht sein. Anjas Hose und Angies Weste mit ihrer Jeans Irene – zwei Kleider, viele Lacher Irene war wie immer gut drauf. Mit ihrer fröhlichen, herzlichen Art hat sie der Woche ganz viel Leichtigkeit gegeben – immer ein lockerer Spruch, ein ehrliches Lachen, und trotzdem voll konzentriert bei der Sache. Sie hat fleißig mitgenäht – und dabei gleich zwei Kleider umgesetzt. Bei einem davon haben wir den Schnitt gemeinsam angepasst , damit er trotz ihrer ausgeprägten Skoliose richtig gut sitzt. Wir haben an der Taille im Vorder- und Rückteil etwas korrigiert, und das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen. Es war schön zu sehen, wie sich das Kleid immer besser an ihren Körper anpasste – bis es am Ende wirklich ihr Kleid war. Nebenher nähte sie ein paar kleine MugRugs für daheim – mit genauso viel Sorgfalt wie bei den Kleidern. Sie war durchgehend dabei, hat mitgenäht, mitgeholfen, mitgelacht – und war einfach eine echte Bereicherung für die Runde. Ob beim Nähen, beim Frühstück oder einfach zwischendurch: Mit Irene war es nie langweilig. Lydia – von Täschchen bis Tunika Lydia hat sich diese Woche richtig reingekniet. Sie startete mit kleinen Täschchen und Utensilos – nach vorgefertigten Schnittmustern, ganz in Ruhe und eins nach dem anderen. Da wurde zugeschnitten, verstärkt, genäht und gewendet, bis am Ende eine ganze Sammlung an hübschen Kleinigkeiten entstand. Am Anfang hätte sie am liebsten bei jedem Schritt einmal gefragt, ob das so passt – so richtig zum Mitlaufen, Nachfragen, Absichern. Und das ist ja auch völlig verständlich. Aber irgendwann hab ich gesagt: „Mach einfach. Probier’s mal selbst. Wenn’s schiefgeht, ist’s auch nicht schlimm – dann lernst du was.“ Und siehe da: Sie hat gemacht. Hat ausprobiert, Entscheidungen getroffen, Fehler selbst erkannt – und dadurch unglaublich viel gelernt. Und ganz ehrlich? Ich finde, sie ist in genau diesem Punkt wirklich etwas gewachsen. Nicht alles dreimal absichern, nicht jedes Detail erklärt bekommen – sondern einfach mal machen, und schauen, was passiert. Und das hat zum Teil wirklich super funktioniert. Im Laufe der Woche kamen dann noch zwei Easy-Peasy-Shirts dazu – bequem, tragbar und schön verarbeitet. Und weil sie dann so richtig im Flow war, hat sie sich sogar noch eine gekaufte Tunika vorgenommen, die ihr einfach zu weit war. Da wurde dann beherzt geändert, angepasst, abgenäht – und am Ende hatte das gute Stück plötzlich ganz neuen Sitz. Ein schöner Moment, wenn man merkt: „Hey, ich kann das!“ Lydia war jedenfalls rundum zufrieden mit dem, was sie geschafft hat – und das völlig zu Recht. Lydia mit ihren "EasyPeasys" und ihre "Taschen- und Utensilo"- Ausbeute Vom verlorenen Ärmel, der wieder auftauchte Einer der größten Lacher der Woche : Ein Ärmel, bereits fertig genäht, plötzlich verschwunden. Der ganze Raum suchte – nichts. Und am nächsten Tag – beim Wegräumen eines Stoffstapels – lag er plötzlich da. Mitten im Haufen. Eingewickelt, vergraben, aber wieder da. Der Hoodie war da aber bereits fertig genäht. Und der Running Gag war geboren. Was macht man eigentlich mit einem komplett fertigen, aber überflüssigen Ärmel? Ein Hosenbein wird’s eher nicht. Vielleicht eine Flaschenhülle? Ein sehr avantgardistisches Stiftemäppchen? Oder man hebt ihn einfach auf – zur Erinnerung. An eine Woche, in der wirklich nichts verloren ging. Nur manchmal kurz verschollen war. Nähmaschinen raus – die Harley-Fahrer kommen Am Freitagabend hieß es plötzlich: alles raus. Der Harley-Davidson-Fanclub hatte den Saal für einen Erste-Hilfe-Kurs gebucht. Also wurde im Eiltempo geräumt – Nähmaschinen weg, Stoffreste eingesammelt, Nadeln aufgelesen. Kaum waren wir draußen, kamen die Lederjacken herein. Ein bisschen war es wie in einem Film: drinnen noch Garnreste und Maßbänder – draußen schon Motorradgebrumm und Verbandsmaterial. Die einen übten Notfälle, die anderen räumten ihre ganz normalen Nähkatastrophen weg. Am nächsten Morgen haben wir einfach wieder aufgebaut. So, als wäre nichts gewesen. Letzter Tag, Frühstück & Fadenende Der Samstagmorgen begann ruhig. Angie baute ihre Maschinen gar nicht mehr auf, weil sie bald abreisen musste. Es wurde nochmal gemeinsam gefrühstückt, ein bisschen geplauscht, herumgewuselt – und wer nicht mehr nähte, saß trotzdem mit am Tisch, half hier und da, genoss einfach die Stimmung. Die Woche war spürbar am letzten Stück Garn angekommen. Und dann – wie schon so oft in den letzten Tagen – ein leckeres gemeinsames Essen . Letzter Kaffee. Letzte Naht. Der Abschied rückte näher. ⸻ Leiser Abschied, große Wirkung Der Moment des Aufbruchs kam schneller, als uns lieb war. Viele Umarmungen. Ein paar Tränen. Und ganz viel: „Fahr vorsichtig.“ „Schreib, wenn du zuhause bist.“ „Es war so schön.“ Und das war es wirklich. Die Zoomies – und ein Stickmoment fürs Herz Eine Nähfreundin hatte zu Hause für uns alle kleine MugRugs gestickt – mit ihrer neuen Bernina B 990. Und nicht irgendwelche. Nein, bestickt mit einem Begriff, der irgendwie zu uns gehört wie Nadel zur Fadenspannung: Zoomi . Denn ja – wir nennen uns so. Ein bisschen, als wären wir eine wilde Unterart der Nähszene. Dabei fing alles ganz harmlos an: ein paar virtuelle Nähabende, regelmäßige Treffen im Zoom-Raum – und plötzlich war’s klar: Wir sind die Zoomies. Klingt ein bisschen nach Comic-Figur, ist aber eigentlich ein Zeichen für das, was uns verbindet. Und diese Woche hat diesem Namen nochmal so richtig Leben eingehaucht. Offline, in echt, mit Garnfäden überall auf unseren Klamotten und Kaffee in der Tasse. DANKE. DANKE. DANKE. Ich wurde reich beschenkt: Mit einem Bernina-Zubehörkoffer, den ich zu einem "Spottpreis" abkaufen durfte, mit Jeanshosen , mit Stoffen , mit einem Gutschein für das Stoffgeschäft Fingerhut – und mit einer liebevoll geschriebenen Karte. Ich war so gerührt! Und dankbar! Mein Lebensgefährte bekam eine riesige Tüte Süßigkeiten – einfach, weil ich erzählt hatte, wie gern er nascht. Und wie sehr er uns diese Woche mitgetragen hat – mit leckerem Essen, Unterstützung, Geduld. Aber ich möchte auch sagen: Das alles wäre überhaupt nicht nötig gewesen. Denn ich habe diese Woche genauso genossen wie alle anderen. Ich habe gerne geholfen, mitgedacht, unterstützt – und hatte selbst jede Menge Freude dabei. Natürlich freue ich mich riesig über all die Gesten. Aber ich hätte es auch ohne all das gemacht. Von Herzen. Und am meisten wurde ich beschenkt mit schönen Gesprächen, mit Lächeln, mit herzlichen Momenten. Werbung aus Überzeugung Und bevor ich’s vergesse: Gasthof Betz in Oberglaim (Ergolding) – der Ort, an dem wir eine Woche lang genäht, gegessen, gelacht, geräumt, wieder aufgebaut und einfach gelebt haben. Geführt von meinem Lebensgefährten und seinen Eltern , mit viel Herz, Geduld und offenen Türen. Für uns war es der perfekte Ort – weil wir Platz hatten, weil wir uns wohlgefühlt haben, weil es unkompliziert war. Weil es Kaffee gab, wenn man ihn brauchte. Und Ruhe, wenn man einfach mal kurz durchatmen wollte. Und weil man dort einfach sein durfte, wie man ist. Unbeauftragte Werbung – aus vollem Herzen. Was bleibt Für mich war diese Woche eine echte Auszeit vom Alltag . Jeden Morgen gemeinsam frühstücken, lachen, reden, nähen. Diese Woche war mehr als eine kreative Pause – sie war eine Lernzeit . Ich habe viel erfahren, viel gesehen, viel mitgenommen. Es sind nicht nur die Projekte , sondern die Geschichten nebenbei , die Gespräche zwischendurch . Jeder hat etwas zu erzählen. Jeder hat etwas beigetragen. Ich bin dankbar, dass wir diese Woche gemacht haben. ⸻ Ein kurzer Gedanke zum Schluss Am Ende einer intensiven Woche zählen nicht die Meter Stoff oder die Anzahl fertiger Projekte . Was bleibt, sind die Geschichten . Die gemeinsamen Momente . Die stillen Unterstützungen . Die Umarmungen zwischendurch . Das Lächeln , wenn ein Schnitt endlich sitzt . Das Vertrauen , wenn jemand um Hilfe bittet. Ich gehe aus dieser Woche nicht nur mit neuen Ideen und einem halbfertigen Täschchen . Sondern mit dem Gefühl: Ich bin Teil von etwas, das verbindet. Ich bin auch sehr dankbar dafür, dass alle diesen – teilweise wirklich langen – Weg auf sich genommen haben, um hier bei uns zu sein. Von Ostfriesland bis nach Niederbayern ist es kein Katzensprung. Und doch haben sie sich die Zeit genommen, um diese Woche mit uns gemeinsam zu verbringen. Das hat mich tief berührt . Ich bin einfach dankbar für diese Zeit. Für das Vertrauen. Für diese Erfahrung. Und ich freue mich aufs nächste Mal. Von Herzen. P. S. Ich habe übrigens nicht von allen Nähprojekten oder Momenten Fotos gemacht. Manchmal hat es sich einfach aus der Situation heraus nicht ergeben – und manche möchten das auch ganz bewusst nicht. Und das ist völlig in Ordnung so. Einige der schönsten Erinnerungen trägt man sowieso im Herzen.
- Teil 3 Unseres Nähtreffens in Bayern: zwischen Maßband, Maßarbeit und Mittagstisch
An Tag 3 wurde nicht nur genäht , sondern auch viel gelacht , angepasst , umgedacht – und ganz nebenbei gab’s wieder diese kleinen Geschichten, die einfach das Leben selbst schreibt. Ein besonderes Projekt unseres Nähtreffens in Bayern war die Schnittanpassung eines Kleids für eine unserer Nähfreundinnen mit ausgeprägter Skoliose . Der erste Versuch zeigte die typischen Herausforderungen: Das Kleid war vorne länger als hinten, die Seitennähte liefen sichtbar schräg – kurzum: Das Gesamtbild stimmte nicht. Gemeinsam haben wir den Schnitt überarbeitet – und das Ergebnis kann sich sehen lassen! Im Blog zeige ich euch auch Fotos , auf denen man deutlich erkennt, was verändert werden musste, damit das Kleid richtig sitzt. Ihre Freude darüber war ehrlich und greifbar – ein stiller Gänsehautmoment . Papier- und Folien-Schnittmuster übereinandergelegt, beschriftet mit „Chloe hinten“ und „Änderung unterhalb der Taille“. Deutlich zu erkennen ist eine Asymmetrie – die linke Seite ist schmaler gezeichnet als die rechte, um eine ausgeprägte Skoliose auszugleichen. Fixiert mit Nähgewichten. Vergleich von altem und angepasstem Schnittmuster für das Vorderteil eines Kleides. Die Korrekturen gleichen einen 5 cm Höhenunterschied der Schultern aus. Die Linien zeigen klar die nötigen Anpassungen. Ebenfalls fixiert mit Gewichten zur besseren Sichtbarkeit. Und als sie per Video mit ihrer Schwester telefonierte, war das Erste, was von der anderen Seite kam: „Wow, du schaust richtig gut aus!“ Ein Satz, der mitten ins Herz traf. Man hat ihr angesehen, wie gut ihr diese Woche tut. Die Zeit, die sie nur für sich hat. Die kleinen Erfolge. Die Leichtigkeit in ihrem Blick. Es war ein wunderschöner Moment. Und zwischendurch – immer wieder – diese kleinen, ehrlichen Gesten: Dankeschöns für die Unterstützung, für die Möglichkeit, hier dabei sein zu dürfen. Viele sagen mir, wie schön es ist, dass wir das machen, dass ich helfe, dass ich da bin. Ehrlich gesagt: Solches Lob ist mir oft richtig unangenehm. Ich kann nicht gut damit umgehen. Ich freue mich, wenn ich helfen kann – aber ich möchte das nicht als etwas Besonderes verstanden wissen, sondern als ein gegenseitiges Miteinander. Nicht ich für die anderen, sondern wir alle für- und miteinander. Und ja – auch ich wachse an diesen Tagen. An den Herausforderungen, an den Gesprächen, am gemeinsamen Tun . Ich lerne weiter – gerade wenn es darum geht, Schnitte anzupassen oder auf besondere Körperformen einzugehen . Das ist nicht nur ein Gewinn für andere, sondern auch ganz klar ein Gewinn für mich und mein kleines Business. Vielleicht ist genau das die eigentliche Stärke dieser Woche: Dass niemand im Mittelpunkt steht – und trotzdem jede gesehen wird. Das war auch von Anfang an die Idee hinter dieser Woche: sich gegenseitig helfen , Erfahrungen teilen , sich stützen bei kniffligen Nähprojekten – und vor allem Zeit haben . Zeit für sich. Zeit für Austausch. Zeit für Freude. Der Hosengrundschnitt wurde heute finalisiert – und daraus entstand auch eine ganz normale, tragbare Hose , mit der die Nähfreundin nun überglücklich ist. Leider habe ich hier vergessen, ein Foto zu machen. Ich habe außerdem beim Anpassen eines bestehenden Hosenschnitts geholfen, damit daraus eine schmal geschnittene Jeggings entstehen kann – auch das lief wunderbar. Und dann war da noch die Sache mit dem Cardigan. Eine Freundin hatte den Schnitt von einem Cardigan abgenommen, doch das fertige Stück saß sehr eng – besonders an den Armen . Zufall oder Fügung: Die Jacke passte perfekt einer anderen Nähfreundin, die den Probestoff dafür zur Verfügung gestellt hatte. Jetzt fährt sie mit einem fast fertigen, leichten Cardigan nach Hause. Diese Freundin näht sowieso mit einer beneidenswerten Ruhe und einem klaren Fokus an ihrer Sommergarderobe – ganz ohne Hektik, ganz bei sich. Heute habe ich erfahren, wie viele kreative Hobbys sie hat: Plotten mit Strasssteinen und Folien, Stricken , Gießen mit Reisin oder Gipsmasse, und sie ist auch in einer Taschengruppe aktiv. So viele Facetten – so viel kreative Energie . Auch kulinarisch gab’s heute Abwechslung. Zum ersten Mal ging’s fürs Mittagessen hinunter in die Gaststube . Unsere Ostfriesin marschierte zielsicher voran und begrüßte die bayerischen Herren am Nachbartisch mit einem fröhlichen „Moin!“ – der Blick der Runde: unbezahlbar. Man sagt ja, alles nördlich des Weißwurst-Äquators ist für echte Bayern fremdes Terrain. Wir mussten herzlich lachen – und die Herren auch. Es dauerte nicht lange, bis sie bemerkten, dass wir zum Lachen nicht in den Keller gehen. Ein besonderes Lob haben heute übrigens auch wieder die kulinarischen Genüsse bekommen – und damit mein Lebensgefährte , der uns hier mit so viel Liebe und Ruhe versorgt. Die Nähfreundinnen sind begeistert vom Essen und der Gastfreundschaft, und das freut mich natürlich riesig für ihn. Es ist schön zu sehen, wie sehr diese Details die Atmosphäre prägen – und dass auch seine Unterstützung so geschätzt wird. Am Abend mussten wir etwas früher zusammenräumen – die Blaskapelle hatte zur Probe geladen, und unser Nähraum verwandelte sich kurzerhand in ein Probenzimmer . Auch das sorgte für Gelächter und ein paar spontane Takte Musik im Kopf. Ein kleines, aber wichtiges Ritual ist auch unser tägliches Zoom-Gespräch mit einer lieben Nähfreundin, die leider nicht dabei sein kann, weil sie derzeit im Krankenhaus ist. Wir versuchen, sie so gut es geht teilhaben zu lassen – erzählen ihr die Highlights , teilen den Trubel und die schönsten Momente. Auch sie lacht mit, teilweise mit Tränen in den Augen . Das zeigt: Nähe geht auch digital – wenn sie von Herzen kommt. Man merkt inzwischen deutlich, dass diese Woche auch fordert . Wir verbringen fast zwölf Stunden am Tag miteinander, mit Nähen , Anpassen , Plaudern , Essen , Lachen – natürlich gibt es auch Pausen, aber es ist eine intensive Zeit. Für manche ungewohnt, für andere Alltag – für alle eine besondere Erfahrung . Ich kenne das, ich arbeite viel – aber diese Woche ist für mich nicht nur Herausforderung, sondern vor allem eins: Freude . Ein kurzer Gedanke zum Schluss: Was mich heute wieder besonders berührt hat, ist dieses selbstverständliche Miteinander : Kaum jemand hat alles dabei – aber irgendwer hat immer genau das, was fehlt. Ob Garn , Schrägband , Stoffreste oder Tesafilm – es wird geteilt , geliehen , verschenkt . Ohne Zögern, ohne Kleinlichkeit, einfach mit dem Herzen. Es ist dieses stille Einverständnis unter uns: Ein Geben und ein Nehmen. Völlig ausgeglichen. Ein kleiner Ausblick auf morgen: Der morgige Tag wird etwas anders aussehen – das Gasthaus hat Ruhetag, deshalb nähen wir vormittags noch in Ruhe fertig, bevor wir uns auf den Weg nach Landshut machen. Dort steht ein Besuch im Stoffgeschäft an: Nähbedarf , Zubehör , Schrägband – das, was uns noch fehlt, vor allem für die noch nicht ganz fertige Weste einer Nähfreundin. Danach fahren wir weiter nach Geisenhausen in den Concept Store „Zamgwürfed“ , wo ich meine Produkte verkaufe und im Verkauf mitarbeite . Außerdem geben hier meine Freundin Derya und ich Nähkurse für Kinder und Erwachsene. Viele haben den Laden bisher nur aus Erzählungen oder Zoom-Meetings gekannt – morgen können sie ihn live erleben . Den Tag wollen wir dann ganz entspannt beim gemeinsamen Essen beim Chinesen ausklingen lassen. Zum Abschied dieses Tages: Es sind die kleinen Erfolge, das Miteinander und das Lachen zwischendurch, die diesen Tag zu etwas Besonderem gemacht haben.
- Ist maßgeschneiderte Kleidung die perfekte Lösung für jede Figur?
Warum passt nichts richtig? Das Problem mit Standardgrößen. Kennst du das? Du stehst in der Umkleide, voller Vorfreude auf dein neues Lieblingsstück. Doch dann der erste Blick in den Spiegel: Die Bluse spannt an der Brust, aber an der Taille schlabbert sie. Die Hose sitzt perfekt an den Oberschenkeln, aber der Bund steht hinten ab. Du probierst eine andere Größe, dann noch eine – doch nichts passt so richtig. So geht es unzähligen Menschen. Denn Konfektionsgrößen basieren auf Durchschnittswerten , die mit echten Körperformen oft wenig zu tun haben. Jede Figur ist einzigartig – und doch versucht die Modeindustrie, uns alle in standardisierte Größen zu zwängen. Figuren sind so individuell wie wir selbst - warum also Standardgrößen? Konfektionsgrößen - ein System, das nicht mehr in unsere Zeit passt! Die meisten Modegrößen basieren auf veralteten Durchschnittswerten, die mit echten Körperformen oft wenig zu tun haben. Sie sind starr, unflexibel und orientieren sich kaum an der Vielfalt moderner Körperproportionen. Das Problem: • Frauen sind heute im Durchschnitt größer als früher, aber die Konfektionsgrößen wurden nie angepasst. Wer über 1,75 m groß ist, hat oft Probleme, Hosen in der richtigen Länge oder Oberteile mit ausreichend langen Ärmeln zu finden. Umgekehrt haben kleinere Frauen Schwierigkeiten, Kleidung zu bekommen, die nicht gekürzt werden muss. • Veränderte Körperproportionen werden ignoriert. Es gibt eine so schöne Vielfalt: kleine Frauen mit Kurven, große Frauen mit athletischer Figur, sehr schmale Frauen mit großer Oberweite und unzählige weitere Kombinationen. Doch die Modeindustrie bleibt stur bei ihren alten Standards. Das führt dazu, dass viele Frauen immer wieder Kompromisse bei der Passform eingehen müssen. • In der Modeindustrie gibt es nach wie vor fast nur „groß und kräftig“ oder „klein und schlank“. Zwei extreme Kategorien, in die sich kaum jemand wirklich einordnen lässt. Doch die Realität sieht anders aus: Die meisten Menschen befinden sich irgendwo dazwischen – mit individuellen Proportionen, die nicht in ein starres Raster passen. Die Realität: Viele Frauen (und auch Männer) haben das Gefühl, sie passen einfach in keine Normgröße – weil diese Größen längst nicht mehr auf echte Körper abgestimmt sind. Das führt zu einem Frustkreislauf: Man probiert ein Kleidungsstück nach dem anderen an, findet aber selten etwas, das wirklich perfekt sitzt. Anpassungen sind fast immer nötig – sei es durch eine Schneiderin oder durch eigene kreative Lösungen wie Gürtel, Klammern oder das Hochkrempeln der Ärmel. Doch warum sollten wir uns der Kleidung anpassen müssen? Sollte es nicht genau umgekehrt sein? Maßgeschneiderte Kleidung als perfekte Lösung Statt sich der Kleidung anzupassen, sollte sich die Kleidung dir anpassen! Maßgeschneiderte Stücke bieten genau das: Perfekte Passform: Keine Kompromisse bei Länge, Weite oder Sitz. Komfort: Kleidung, die sich an deinen Körper anpasst - nicht andersherum. Persönlicher Stil: Du bestimmst Material, Schnitt und Design. Langlebigkeit: hochwertige Materialien und Verarbeitung, keine "Wegwerfmode". Ein Beispiel aus der Praxis: Der perfekte Cardigan Viele meiner Kund:innen haben ähnliche Erfahrungen gemacht. Eine davon ist Sabrina (Name geändert), die schon lange auf der Suche nach einem perfekt sitzenden Cardigan war. Sabrina ist eher klein, hat aber eine weibliche Figur mit etwas mehr Rundungen . Standardgrößen waren für sie immer ein Problem: Entweder war der Cardigan an der Brust zu eng oder in der Taille zu weit – und die Ärmel sowieso viel zu lang. Lange Zeit hatte sie sich damit abgefunden, dass es einfach keine perfekten Cardigans für sie gab – bis sie eines Tages für ihre Tochter in meinem Shop einen handgenähten Kinder-Cardigan entdeckte. Der Schnitt, das Material, die Verarbeitung – alles überzeugte sie sofort. Ihre Tochter liebte das Kleidungsstück, und Sabrina dachte sich: “Warum gibt es sowas nicht für Erwachsene?” Irgendwann kam sie dann zu mir und fragte: „Kannst du das auch für Erwachsene nähen? Ich hätte so gerne genau so einen Cardigan – aber eben für mich!“ Natürlich konnte ich das! Also nahmen wir ihre genauen Maße , suchten gemeinsam den perfekten Stoff aus, passten kleine Details an – und schließlich nähte ich ihr ihren eigenen, maßgeschneiderten Cardigan . Als sie ihn zum ersten Mal anprobierte, war ihre Reaktion einfach unbezahlbar: “Wow, das passt ja, als wäre es für mich gemacht!” Und genau das ist der Punkt: Maßanfertigung wird genau für die Person geschneidert, die sie trägt – ohne Kompromisse! Ein Kleidungsstück, das nicht nur passt, sondern auch die Persönlichkeit widerspiegelt – so wie es sein sollte. Perfekte Passform statt Kompromisse - Maßkleidung macht's möglich! Maßgeschneiderte Kleidung – Eine Entscheidung für Qualität, Nachhaltigkeit und Individualität Natürlich muss nicht jedes einzelne Kleidungsstück maßgeschneidert sein. Ein bequemes T-Shirt für den Alltag oder eine einfache Jogginghose brauchen keine perfekte Anpassung. Doch bei bestimmten Kleidungsstücken lohnt es sich, in Qualität und Passform zu investieren – besonders bei denen, die lange getragen werden und in denen man sich rundum wohlfühlen möchte. Ob es nun der perfekt sitzende Mantel ist, der über Jahre hinweg zum treuen Begleiter wird, oder endlich eine Hose, die nicht an der Taille rutscht und trotzdem an den Beinen bequem sitzt – maßgeschneiderte Kleidung ist eine Investition in Komfort, Stil und Selbstbewusstsein. Nachhaltigkeit beginnt bei der Qualität Ein oft übersehener, aber enorm wichtiger Punkt ist die Nachhaltigkeit handgefertigter Kleidung – egal ob maßgeschneidert oder nicht. Werden hochwertige Materialien verwendet und sorgfältig verarbeitet, entstehen Kleidungsstücke, die nicht nach wenigen Wäschen ausleiern, ausbleichen oder reißen, sondern viele Jahre halten. Gerade bei Kinderkleidung zeigt sich das besonders deutlich: Handgefertigte Stücke, die aus robusten, hochwertigen Stoffen bestehen, überstehen nicht nur eine Saison, sondern oft Generationen. Sie werden weitergegeben, aufbewahrt und mit Liebe erneut getragen. Und genau das ist der große Unterschied zu industriell gefertigten Massenprodukten, die oft nach kurzer Zeit ihre Form verlieren oder gar nicht dafür gemacht sind, lange zu halten. Aber auch bei Erwachsenenkleidung lohnt sich die Investition in Qualität. Ein zeitloser Mantel, ein perfekt sitzendes Kleid oder eine Hose, die sich auch nach Jahren noch gut anfühlt, begleiten uns lange – wenn das Material und die Verarbeitung stimmen. Und wenn ein Kleidungsstück dann auch noch maßgeschneidert ist, wird es oft zum absoluten Lieblingsstück, das über viele Jahre getragen wird – vorausgesetzt, die Figur verändert sich nicht allzu sehr. Mehr als nur Kleidung – ein Statement für bewussten Konsum und Selbstbewusstsein Handgefertigte Kleidung steht für bewusste Entscheidungen. Statt unzählige Kleidungsstücke anzuhäufen, die kaum getragen werden, investiert man in einzelne, wertvolle Stücke, die man wirklich liebt und nutzt. Das spart nicht nur Geld auf lange Sicht, sondern reduziert auch die Ressourcenverschwendung, die durch schnelle Mode entsteht. Aber es geht hier nicht nur um Nachhaltigkeit oder um perfekt sitzende Kleidung. Es geht darum, sich selbst etwas Gutes zu tun. Denn wer sich in seiner Kleidung wohlfühlt, strahlt das auch aus. Wenn ein Kleidungsstück perfekt sitzt, wenn es sich angenehm anfühlt und wenn man sich darin einfach gerne im Spiegel anschaut, dann verändert das auch die Art, wie man auftritt. Man steht automatisch aufrechter, fühlt sich sicherer und bewegt sich ganz anders. Kleidung beeinflusst, wie wir uns selbst wahrnehmen – und wie uns andere wahrnehmen. Ein gut sitzendes Outfit kann das Selbstbewusstsein enorm stärken. Es gibt ein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass nichts zwickt, nichts verrutscht und dass die Kleidung den eigenen Stil widerspiegelt. Und genau das ist der Unterschied zwischen einem Kleidungsstück „von der Stange“ und einem, das genau für dich gemacht wurde. Maßanfertigung bedeutet auch, sich selbst und den eigenen Körper wertzuschätzen. Warum Kompromisse eingehen, wenn man etwas tragen kann, das wirklich passt und in dem man sich rundum wohlfühlt? Ein Lieblingsstück, das nicht nur optisch überzeugt, sondern auch ein Stück Persönlichkeit transportiert. Gute Kleidung ist nicht oberflächlich – sie ist ein wichtiger Teil davon, sich selbstbewusst und wohl in seiner Haut zu fühlen. Links "Standardkleidung" Rechts: "Maßanfertigung" 🔹 Links: Standardgröße – unvorteilhafte Passform Die Frau auf der linken Seite trägt ein Outfit, das zwar modisch ist, aber nicht optimal zu ihrer Figur passt. Der weite Rock und die lockere Jacke lassen ihre Körperform undefiniert erscheinen. Zudem sind die Sneaker und Accessoires eher verspielt und wirken nicht unbedingt stilvoll oder durchdacht. Die gesamte Silhouette wirkt etwas formlos, als hätte sie sich ein Outfit aus dem Kleiderschrank zusammengestellt, das zwar funktional ist, aber nicht wirklich ihr Potenzial betont. 🔹 Rechts: Maßgeschneidert – perfekte Passform, mehr Selbstbewusstsein Die Frau auf der rechten Seite trägt ein Outfit, das genau auf ihre Figur zugeschnitten ist. Die taillierte, gut sitzende Hose und das elegante Oberteil betonen ihre Proportionen perfekt. Die Schuhe und die kleine Clutch verstärken den Eindruck von Eleganz und Selbstbewusstsein. Ihre Haltung wirkt aufrechter, ihr Gesichtsausdruck souveräner , was zeigt: Wer Kleidung trägt, die wirklich passt, fühlt sich automatisch sicherer und strahlt das auch aus. 👉 Fazit: Der direkte Vergleich zeigt, wie viel ein perfekt sitzendes Outfit ausmacht. Es geht nicht darum, teure Mode zu tragen – sondern Kleidung, die zum eigenen Körper passt und die Persönlichkeit unterstreicht. Kleidung, die wirklich passt, verändert mehr als nur das Aussehen Mode ist mehr als nur ein äußerliches Statement – sie beeinflusst, wie wir uns fühlen, wie wir auftreten und wie wir wahrgenommen werden . Ein gut sitzendes Kleidungsstück gibt Sicherheit, betont die eigenen Vorzüge und sorgt dafür, dass man sich rundum wohl in seiner Haut fühlt . Maßgeschneiderte Kleidung oder hochwertige, gut durchdachte Stücke begleiten uns lange und werden oft zu echten Lieblingsstücken. Denn nichts fühlt sich besser an als Kleidung, die wirklich für einen gemacht ist – und das im wahrsten Sinne des Wortes. „Ein perfekt sitzendes Outfit ist wie eine Rüstung – es gibt dir Selbstbewusstsein und Stärke.“ – Tom Ford In einer Welt voller Fast Fashion und kurzlebiger Trends lohnt es sich, auf Qualität zu setzen: „Kaufe weniger, aber wähle besser.“ – Vivienne Westwood Hast du schon einmal erlebt, wie es sich anfühlt, wenn ein Kleidungsstück wirklich perfekt sitzt ? Bleib dran – im nächsten Blogbeitrag wird’s persönlich! Falls du dich gefragt hast, wie ich selbst zum Nähen und zur Maßanfertigung gekommen bin , dann solltest du meinen nächsten Beitrag nicht verpassen! Ich erzähle, wie alles begann – von meinen ersten Stichen bis zu dem Moment, in dem mir klar wurde: Das ist meine Leidenschaft. Bis bald – ich freue mich, wenn du wieder dabei bist! 😊
- Hallo, Ich bin Nadine - und das ist meine Geschichte.
Nadine Käller Vom Zufall zur Leidenschaft – wie alles begann. Hallo, ich bin Nadine, 48 Jahre alt, dreifache Mama und leidenschaftliche Schneiderin. Doch mein Weg zum Nähen war alles andere als geplant – eigentlich komme ich aus der Pflege und arbeite seit über 30 Jahren in diesem Beruf. Heute stecke ich meine Kreativität in einzigartige Kleidung & Accessoires. Wie das alles begann? Ein reiner Zufall... und meine Geschichte. Manchmal führen kleine Alltagsprobleme zu etwas, das man sich nie hätte vorstellen können. So war es auch bei mir und dem Nähen. Es hat nicht mit einer großen Vision begonnen, sondern mit einem ganz simplen Problem: Mein Sohn hat es geschafft, ständig die Ärmel seiner Shirts kaputt zu machen. Immer wieder neue Shirts kaufen? Das kam mir irgendwann unsinnig vor. Also dachte ich mir: “ Vielleicht kann ich das selbst reparieren?” Und somit wollte ich nähen lernen! Ich hatte bis dahin noch nie eine Nähmaschine bedient. Ich musste mir also erst einmal eine kaufen – eine günstige, einfache Maschine, ohne viel Schnickschnack. Ich hatte keine Ahnung, wie man mit so einem Gerät umgeht, aber das hielt mich nicht davon ab, es auszuprobieren. Ich setzte mich hin, probierte herum, machte Fehler – und lernte dabei unglaublich viel. Was als reine Notlösung begann, entwickelte sich schnell zu einer echten Begeisterung . Ich wollte nicht nur kaputte Ärmel reparieren, sondern herausfinden, was mit Stoffen und einer Nähmaschine noch alles möglich war. Und so begann eine Reise, von der ich damals noch nicht wusste, wohin sie mich führen würde. Von der Näh-Anfängerin zur kreativen Schneiderin Ich habe nie eine klassische Schneiderausbildung gemacht, aber das hielt mich nicht davon ab, mich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ich habe mir vieles autodidaktisch beigebracht, aber auch durch viele verschiedenen Online-Kurse gelernt. Besonders zwei Online-Plattformen haben mich dabei unglaublich weitergebracht: Courleys – eine Online-Schule für Maschinenkunde, die mich nicht nur technisch enorm weitergebracht hat, sondern mich auch in meinen Nähtechniken geschult hat. Ohne Courleys wäre ich wohl nicht da, wo ich jetzt bin. Ohne Courleys hätte ich auch zum Beispiel das Sticken niemals so schnell und professionell gelernt. Was anfangs nur ein kleiner Bereich meiner Arbeit war, hat sich mittlerweile zu einer meiner größten Leidenschaften entwickelt. Auch meine Fotoarbeiten verdanke ich diesen Online-Kursen. Kaidso Onlinekurse – hier habe ich meine Liebe zur Schnittkonstruktion entdeckt. Es geht nicht nur darum, eigene Schnitte zu erstellen und anzupassen – Kaidso hat mich vor allem kreativ bestärkt und inspiriert. Besonders im Bereich der Hosen habe ich viel gelernt, sodass es mir heute leicht fällt, individuelle Schnittmuster zu entwerfen und perfekt anzupassen. Von der Leidenschaft zum eigenen Business – mit etwas Anschubser Lange Zeit dachte ich, dass Nähen einfach mein Hobby bleibt. Der Markt schien mir gesättigt, es gab schon so viele, die nähen – warum sollte es da noch jemanden wie mich brauchen? Doch dann kam Derya, meine „Nähschwester“ und inzwischen sehr gute Freundin, ins Spiel. Sie hat mich immer wieder bestärkt und irgendwann sogar gesagt: „Komm doch mit zu uns in den Concept Store!“ Sie sah das Potenzial in meiner Arbeit, lange bevor ich es selbst erkannt habe. Gleichzeitig bekam ich immer wieder Anfragen von potenziellen Kunden: Ob ich nicht mal etwas nach Wunsch anfertigen könnte, ob ich auch für Erwachsene nähe, ob ich meine Produkte irgendwo verkaufe. Diese Bestätigung von außen hat mir gezeigt: Ja, es gibt Menschen, die genau das suchen, was ich mache. Letztlich war es genau diese Mischung – Deryas Ermutigung und die Kundenanfragen, die mich dazu gebracht haben, mein kleines Unternehmen offiziell anzumelden. Ohne diesen Schubs hätte ich mich vielleicht nie getraut! Nähkurse für Kinder & Erwachsene – gemeinsam kreativ sein Inzwischen gebe ich gemeinsam mit Derya Nähkurse für Kinder und Erwachsene. Uns ist es wichtig, dass die Kinder nicht einfach nur „drauf losnähen“, sondern die Grundlagen wirklich verstehen. Deshalb starten wir mit dem Nähmaschinen-Führerschein. Die Kinder lernen hier nicht nur, wie sie eine Nähmaschine bedienen, sondern auch: • Wie funktioniert eine Nähmaschine eigentlich? • Welche Stiche gibt es und wie wirken sie auf verschiedenen Materialien? • Welche Nadeln verwende ich für welchen Stoff? • Wie lassen sich Fehler vermeiden und verbessern? Auch dem Nähmaschinen-Führerschein geht es für die Kinder weiter! In unseren fortlaufenden Kinder-Nähkursen haben die kleinen Teilnehmer*innen die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, was sie nähen möchten. Ob kleine Accessoires, Kuscheltiere, Taschen oder sogar erste Kleidungsstücke – die Kinder dürfen kreativ sein und eigene Projekte umsetzen. Wir unterstützen sie dabei, ihre Ideen umzusetzen, Schnittmuster zu verstehen und sich Schritt für Schritt weiterzuentwickeln . Die Erfahrung zeigt: Sobald die Kinder merken, dass sie selbstständig etwas nähen können, kommt die Kreativität ganz von allein! Sie entwickeln eigene Vorstellungen, kombinieren Stoffe nach ihren Wünschen und sind am Ende unglaublich stolz auf ihre Werke. Uns ist es wichtig, dass die Kinder nicht nur Technik lernen , sondern auch Spaß haben und mit Begeisterung ans Nähen herangehen. Viele von ihnen bleiben über längere Zeit in den Kursen und nähen immer anspruchsvollere Projekte. Es ist einfach schön zu sehen, wie aus kleinen Anfängern mit der Zeit richtige kleine Nachwuchs-Designer*innen werden! Unsere Erwachsenenkurse richten sich an alle, die ihre Nähkenntnisse vertiefen oder Neues ausprobieren möchten. Dabei gehen wir individuell auf die Bedürfnisse der Teilnehmer*innen ein – sei es beim Umgang mit verschiedenen Stoffen, beim Arbeiten mit Overlock- oder Haushaltsnähmaschinen oder beim Verstehen und Anpassen von Schnittmustern. Viele haben ihre Nähmaschine schon lange, nutzen aber oft nur einen Bruchteil der Funktionen. In unseren Kursen lernen sie, welche Möglichkeiten ihre Maschinen bieten und wie sie das Beste aus ihrem Equipment herausholen können. Auch das Arbeiten mit Overlock-Maschinen ist ein häufiges Thema – hier zeigen wir, worauf es ankommt, um saubere und professionelle Ergebnisse zu erzielen. Das Wichtigste für uns ist, dass jeder in seinem eigenen Tempo lernen kann und sich nach dem Kurs sicherer im Umgang mit Stoffen, Schnitten und Maschinen fühlt. Meine kreative Vielfalt – immer neue Kombinationen, neue Ideen Ich liebe es, Neues auszuprobieren, Stoffe zu kombinieren und Designs zu entwickeln, die nicht von der Stange kommen. Mein Angebot hat sich stetig weiterentwickelt – von Kinder- und Erwachsenenkleidung über Accessoires bis hin zu Taschen. Ich verwende eine große Vielfalt an Materialien – von leichten bis zu schweren Stoffen, dehnbaren oder festen Geweben, natürliche Materialien bis zu modernen Funktionsgeweben. Je nach Projekt kombiniere ich unterschiedliche Stoffe und setze sie gezielt ein, um sowohl optisch als auch funktional das beste Ergebnis zu erzielen. Es ist genau diese Abwechslung, die mich immer wieder aufs Neue begeistert. Ich beschränke mich nicht auf eine einzige Richtung, sondern liebe es, neue Stoffe, Farben und Muster zu kombinieren, um einzigartige Stücke zu kreieren. Meine Maschinen – eine Kombination aus Präzision & Vielseitigkeit Im Laufe der Jahre habe ich verschiedene Maschinen ausprobiert und meinen Maschinenpark nach und nach so aufgebaut, dass er genau zu meinen Anforderungen passt. Ich arbeite mit Bernina, Babylock und Brother , weil sie mich mit ihrer Zuverlässigkeit, Präzision und der Qualität des Stichbilds überzeugt haben. Jede Maschine hat ihre besonderen Stärken, und je nach Projekt wähle ich gezielt die passende aus. Besonders schätze ich die Möglichkeit, flexibel zwischen Nähen, Overlocken und Sticken zu wechseln, um für jedes Material und jede Technik das beste Ergebnis zu erzielen. Gerade bei Auftragsarbeiten ist es wichtig, dass Maschinen sauber und exakt arbeiten – und genau das bieten mir meine Modelle. Ich liebe es, mit diesen Maschinen zu arbeiten, weil sie mir ermöglichen, meine Kreativität ohne technische Einschränkungen umzusetzen. Qualität & Regionalität – das ist mir wichtig Ein Punkt, der mir immer wichtiger wird, ist regional einzukaufen und kleine Unternehmen zu unterstützen. In einer Welt voller Massenware und Fast Fashion ist es mir wichtig, bewusst zu produzieren und Wert auf hochwertige Materialien zu legen. Ich investiere viel Zeit und Sorgfalt in jedes meiner Produkte, weil ich möchte, dass sie langlebig sind und Freude bereiten. Ein Projekt, das mir besonders viel Freude macht, sind unsere neuen Seifen-Handtuch-Pakete. Ich finde es großartig, mit anderen Handmade-Labels zusammenzuarbeiten und so regionale, handgemachte Produkte zu verbinden. Gemeinsam mit Daniela von der "Pure Harmonie Seifenmanufaktur" aus Unterhaching haben wir etwas Schönes geschaffen – ihre liebevoll hergestellten Naturseifen kombiniert mit meinen bestickten Gästehandtüchern, die ich regional von Zöllner in Vilsbiburg beziehe. Gästehandtuch "Hasen" mit Karottenseife Ich finde es großartig, wenn man sich gegenseitig als kleine Businesses unterstützt. Handarbeit verdient Wertschätzung, denn hinter jedem Produkt steckt nicht nur Material, sondern Zeit, Herzblut und Leidenschaft. Was mich inspiriert? Ich liebe es, mit Farben, Stoffen und Mustern zu spielen. Kreativität bedeutet für mich, immer wieder Neues auszuprobieren und individuelle Stücke zu erschaffen, die es so nicht überall gibt. Besonders inspirierend finde ich: ✨ Außergewöhnliche Materialien – ob geprägtes Kunstleder oder hochwertige Stoffe ✨ Kundenwünsche – ich liebe es, etwas nach persönlichen Vorstellungen zu gestalten ✨ Handarbeit allgemein – Menschen, die mit Herzblut und Liebe zum Detail arbeiten Ich möchte mich weiterhin weiterentwickeln, neue Techniken ausprobieren und meine Kollektion stetig erweitern. Besonders das Sticken begeistert mich immer mehr – es eröffnet mir völlig neue Möglichkeiten, meine Produkte noch individueller und einzigartiger zu gestalten. Wer weiß, vielleicht entstehen in Zukunft noch viele weitere Kooperationen, bei denen wir gemeinsam einzigartige Produkte erschaffen! Handmade-Produkte & die Zukunft – Wertschätzung für Handarbeit Eine der größten Herausforderungen für die Zukunft ist und bleibt die Wertschätzung von Handarbeit . Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten überlegen viele Menschen, wo sie sparen können – und oft wird dann lieber zur günstigen Massenware gegriffen. Aber was viele nicht bedenken: Nachhaltige, handgefertigte Produkte sind oft die bessere Wahl – auch finanziell! Ein hochwertiges, gut verarbeitetes Kleidungsstück kann jahrelang getragen werden und ist somit am Ende wirtschaftlicher als fünf billige Teile, die nach einer Saison kaputtgehen. Ich hoffe, dass sich das Bewusstsein für nachhaltige Mode weiterentwickelt und mehr Menschen erkennen, welchen Unterschied es macht, bewusst einzukaufen, anstatt Billigware zu konsumieren . Meine langfristigen Ziele – Wohin geht die Reise? Ich möchte mein Business und meine Handmade-Community weiter ausbauen: 1. Mein Angebot erweitern & die Handmade-Community stärken • Neue Produktlinien etablieren , z. B. nachhaltige Alltagsprodukte • Mehr Kooperationen mit Handmade-Labels , um gemeinsam noch größere Projekte umzusetzen • Nachhaltige Mode als Alternative zu Fast Fashion bekannter machen 2. Wissen weitergeben & mehr Menschen fürs Nähen begeistern • Nähkurse weiter ausbauen , um mehr Menschen zu ermutigen, selbst kreativ zu werden • Handarbeit bewusster in den Alltag integrieren – weg von Massenproduktion, hin zu langlebigen, wertvollen Stücken Ich hoffe, dass ich mit meinem Business einen Beitrag dazu leisten kann, Handarbeit wieder mehr Wertschätzung zu geben und eine Community zu schaffen, die nachhaltige Mode bewusst unterstützt. Mein Leben momentan: Vier Jobs, eine Leidenschaft – Mein Leben zwischen Kreativität & Notaufnahme Mein Alltag ist vielseitig – denn ich bin in vier verschiedenen Bereichen tätig, die alle auf ihre Weise wichtig für mich sind. Dennoch hat sich mein Fokus in den letzten Jahren verändert. Während ich früher viel Zeit in der Pflege verbracht habe, liegt mein Schwerpunkt heute klar auf meiner kreativen Arbeit, meinem Business und meiner Selbstständigkeit. 1️⃣ Kreative Maßanfertigung & Schneiderei – Mein Herzstück. Ich fertige hochwertige, individuelle Kleidung und Accessoires , ob für den Shop oder als Maßanfertigungen für Kund*innen . Dabei liebe ich es, mit Materialien zu experimentieren und passgenaue, langlebige Kleidung zu entwerfen, die nicht nur gut aussieht, sondern sich auch perfekt anfühlt. 2️⃣ Nähkurse mit Derya im Concept Store & an der Montessori-Schule – Gemeinsam mit Derya gebe ich sowohl im Concept Store als auch an einer Montessori-Schule Nähkurse. Während wir im Laden mit dem Nähmaschinen-Führerschein beginnen und fortlaufende Kurse anbieten, setzen wir in der Schule kleine Projekte um, die sich an den Wünschen der Schüler*innen orientieren. Dabei bringen wir ihnen nicht nur das Nähen bei, sondern erklären auch die Funktionsweise der Maschinen und Materialien. 3️⃣ Mein Online- & Offline-Business – Neben den Maßanfertigungen baue ich meinen Online-Shop und meine Handmade-Kollektionen weiter aus. Ich liebe es, neue Produkte zu entwickeln und durch Social Media & meinen Shop eine größere Reichweite zu erzielen. 4️⃣ Meine Arbeit als Krankenschwester in der Notaufnahme – Ich bin gelernte Krankenschwester und war über 30 Jahre in der Pflege tätig. Doch durch die erschwerten Arbeitsbedingungen, die man ja auch aus den Medien kennt, habe ich meine Stunden reduziert. Ich habe diesen Beruf immer mit viel Herzblut ausgeübt, aber mein Hauptfokus liegt inzwischen auf meiner kreativen Arbeit. Warum ich genau diese Mischung liebe Auch wenn mein Alltag aus verschiedenen Bereichen besteht, verbindet sie doch alle eines: Ich arbeite mit Menschen. Ich helfe in der Notaufnahme, ich begleite Kund*innen bei der Suche nach ihrer perfekten Kleidung, und ich unterstütze Kinder und Erwachsene dabei, das Nähen zu erlernen und kreativ zu werden. Mein Schwerpunkt liegt heute auf meinem Handmade-Business, meiner Schneiderei und meinen kreativen Projekten. Dennoch bin ich dankbar, dass ich auch meine anderen Tätigkeiten flexibel gestalten kann – denn genau diese Mischung macht für mich den Reiz aus. Lust, mehr zu erfahren? Ich nehme dich gerne mit in meine Welt der Handarbeit! Folge mir auf Instagram oder stöbere in meinem Shop. Und wenn du Fragen hast oder eine individuelle Anfertigung möchtest – melde dich einfach! Ich freue mich auf den Austausch mit dir. Liebe Grüße, Nadine ✅ „Hinweis: In diesem Blog werden Marken und Unternehmen erwähnt, die mich auf meinem kreativen Weg begleitet haben. Dies geschieht aus persönlicher Überzeugung und ohne bezahlte Kooperation.“
- Teil 4 unseres Nähtreffens in Bayern: Zwischen Bündchen, Besuch und Bambusstäbchen
Nähtagebuch Teil 4 Nähmaschinen, Stoffe und konzentriertes Arbeiten: Ein Blick in unseren Nähraum während des Nähtreffens – kreative Atmosphäre inklusive. Der vierte Tag unserer Nähwoche begann mit einer Mischung aus leichter Aufregung und jeder Menge Situationskomik. Eine Nähfreundin, die gerade an einem Hoodie aus einem Panelstoff arbeitete, suchte verzweifelt ihren zweiten Ärmel. Der erste war bereits eingesetzt – doch der zweite: wie vom Erdboden verschluckt . Wir haben wirklich den ganzen Saal auf den Kopf gestellt. Stühle gerückt, Stoffe durchgewühlt, sogar unter den Tischen nachgeschaut – aber nichts. Der Ärmel blieb verschwunden. Zum Glück hatte sie noch genügend Stoff übrig, um ihn neu zuzuschneiden . Natürlich war es schade, denn der Original-Ärmel war bereits fertig – aber sie nahm’s mit Fassung. Und wie so oft in dieser Woche, hilft ein bisschen Galgenhumor enorm weiter. ⸻ Zwischen Erfolgserlebnissen und Frustmomenten Für eine andere Teilnehmerin war der Vormittag ein kleiner Meilenstein: Sie konnte ihre angepasste Jeans-Leggings fertigstellen. Besonders der überlappende Bund machte ihr zu schaffen – sie hatte sich von einer Nähfreundin inspirieren lassen, die diese Variante bereits erfolgreich umgesetzt hatte und ihr bei der Umsetzung half. Ich selbst habe lediglich einen kleinen Tipp zur Nahtverarbeitung bei elastischen Stoffen beigesteuert: Gerade bei Overlocknähten kann es vorkommen, dass sich an stark beanspruchten Stellen – wie am Gesäß – der linke Nadelfaden sichtbar dehnt . Deshalb empfiehlt es sich, eine zusätzliche Sicherheitsnaht zu setzen – entweder eine gerade Naht mit kurzer Stichlänge oder eine Kettnaht mit der Covermaschine . Diese Ergänzung gibt der Naht mehr Stabilität – und sieht auch einfach sauberer aus. Weniger rund lief es bei einer anderen Nähfreundin, die sich gerne ein paar neue Oberteile nähen wollte. Doch ihr alter Grundschnitt passte nicht mehr richtig – die Figur hatte sich leicht verändert. Dazu kam, dass sie keinen passenden Probestoff mehr dabei hatte. Verständlich, dass sie etwas frustriert war. Ich habe ihr versprochen, sie morgen beim Anpassen des Schnitts zu unterstützen – damit sie bald wieder mit einem Schnitt arbeiten kann, der gut sitzt und in dem sie sich richtig wohlfühlt . Etwas entspannter ging es bei einer weiteren Teilnehmerin zu, die heute fleißig an ihren Tassenteppichen gearbeitet hat – kleinen, liebevoll genähten Unterlagen für Tassen, Kekse oder einfach für ein bisschen Gemütlichkeit. Schön zu sehen, wie jede hier ihr eigenes Tempo hat. Ich selbst war wieder vor allem mit Zuschauen, Helfen und Unterstützen beschäftigt. Immerhin habe ich es geschafft, den Stoff für ein weiteres Osterkörbchen zuzuschneiden – das erste, mein Prototyp für den Frühjahrsmarkt , ist fertig. Mal sehen, wie viele ich in den nächsten Tagen noch schaffe. ⸻ Nachmittagsprogramm mit Stoff, Ladenfreude & Frühlingssonne Am frühen Nachmittag machten wir uns auf den Weg nach Landshut – zum Stoffgeschäft Fingerhut ( unbezahlte Werbung ). Ein Laden, den ich sehr schätze. Die Beratung ist hervorragend, das Sortiment liebevoll zusammengestellt, und man merkt einfach: Hier wird das Handwerk noch ernst genommen. Natürlich ist der Preis im stationären Handel oft etwas höher als online – aber dafür bekommt man hier Qualität und echte Fachkompetenz . Ein unerwarteter Zwischenstopp Vom Stoffladen zum Staubsauger-Glück ( unbezahlte Werbung, da Markennennung ) Eigentlich wollten wir ja nur Stoffe kaufen. Doch auf dem Weg zum Laden kamen wir an einem Vorwerk-Geschäft vorbei – und das ließ unsere ostfriesische Nähfreundin, ihres Zeichens Thermomix-Beraterin , natürlich nicht kalt. Ein neugieriger Blick hinein, ein bisschen Fachsimpeln… und zack – eine andere Nähfreundin verließ den Laden wenig später mit einem nagelneuen Staubsauger in der Bestellung! Ich hab schon gesagt: Ich müsste bei Vorwerk eigentlich Provision verlangen – schließlich habe ich dieses Modell mittlerweile zwei Mal erfolgreich empfohlen. Was soll ich sagen? Ich bin halt wirklich überzeugt. Und manchmal geht man für Stoff – und kommt mit einem Staubsauger zurück. Auch das gehört wohl zu einem echten Nähtreff, vor allem, wenn der kleine Handstaubsauger (ideal um Nähmaschinen zu reinigen) gleich dabei ist! Dann doch im "Fingerhut" angekommen, suchten wir gemeinsam Stoffe für die geplanten Oberteile aus – Farben wurden verglichen, Kombinationen überlegt, Qualitäten befühlt. Und nebenbei wanderte das ein oder andere Teil in unsere Einkaufskörbe: ein Schrägband, ein Garn, eine neue Schere. Man merkt in solchen Momenten, wie schön gemeinsames Stöbern sein kann. Danach ging es weiter nach Geisenhausen – in den Concept Store „Zamgwürfed“ ( unbezahlte Werbung ), in dem ich meine Produkte verkaufe und auch selbst mitarbeite. Für viele war das der erste Besuch – ich habe oft im Vorfeld davon erzählt, jetzt konnten sie ihn endlich live erleben. Und ehrlich gesagt: Ich kam mir ein bisschen vor wie ein Reiseführer . Immer ein Auge auf die Gruppe, immer geschaut, ob alle da sind, ob niemand verloren geht – mir hat nur noch der Regenschirm gefehlt. Es war ein witziges Gefühl, aber auch irgendwie schön. Denn es zeigt, wie sehr wir in dieser Woche zusammengewachsen sind. Im Laden gab’s viel zu sehen – und zu probieren: etwa das Eis vom Fräulein Brombeer aus Vilsbiburg ( unbezahlte Werbung ) – hausgemacht, regional, einfach köstlich. Besonders viel Interesse weckte auch unser Käse aus A2-Milch ( unbezahlte Werbung ). Die Milch stammt von einer alten, zurückgezüchteten Rinderrasse und enthält ein anderes Eiweiß als die herkömmliche Milch. Sie gilt als bekömmlicher , vor allem für Menschen mit Unverträglichkeiten. Und der Käse? Der ist einfach richtig gut – cremig, würzig, ehrlich im Geschmack. Ich finde, man merkt sofort, dass hier Qualität drinsteckt. ⸻ Chinesisch, müde Beine & ein bisschen Dankbarkeit Zum Abschluss des Tages sind wir zu Fuß zum Chinesen gegangen – der liegt praktischerweise nur ein paar Schritte vom Laden entfernt. Beim Essen wurde geredet, gelacht, geschlemmt – und auch ein wenig geschwiegen. Man merkte: Die Energie wurde weniger. Kein Wunder – wir verbringen jeden Tag fast zwölf Stunden miteinander . Wir nähen, wir beraten, wir lachen, wir lernen. Es ist wunderschön, aber eben auch fordernd – körperlich wie geistig. Ich habe am Abend noch den frisch gekauften Stoff unserer Nähfreundin gewaschen, damit wir morgen direkt mit dem Schnittanpassen für ihre Oberteile beginnen können. Ich freue mich auf diesen Moment – denn genau das ist es, was diese Woche für mich so besonders macht: miteinander wachsen. ⸻ Ein kurzer Gedanke zum Schluss In den letzten Tagen haben mich einige Nachrichten erreicht – von lieben Näherinnen, die gefragt haben, ob sie beim nächsten Mal dabei sein können. Das freut mich sehr, zeigt es doch, wie wertvoll dieses Nähtreffen in Bayern auch nach außen hin wirkt. Gleichzeitig möchte ich aber sagen: Diese Gruppe ist etwas Besonderes. Wir sind zusammengewachsen, über viele Monate hinweg. Wir sehen uns regelmäßig via Zoom, tauschen uns aus, unterstützen uns. Diese Gemeinschaft ist gewachsen – und sie bleibt, wie sie ist. Aber ich kann mir vorstellen, in Zukunft etwas Ähnliches auch für andere anzubieten. Workshops oder gemeinsame Nähwochenenden , bei denen ich mein Wissen weitergebe, beim Anpassen helfe oder bestimmte Themen begleite. Das wäre dann allerdings kein reines Freundschaftsprojekt mehr – sondern ein Angebot, das auch meine Zeit und Arbeit wertschätzt . Denn so sehr ich diese Nähwoche liebe: Sie ist auch anstrengend. Und ich muss, wie viele andere, eben auch meinen Lebensunterhalt verdienen . Was ich aus diesem Tag mitnehme? Nicht jede Naht sitzt beim ersten Mal, nicht jedes Projekt läuft glatt. Aber manchmal reicht schon ein gutes Gespräch, ein gemeinsamer Kaffee, ein bisschen gegenseitige Hilfe – und plötzlich ist da wieder diese besondere Energie. Dieses Gefühl, dass es genau richtig ist, hier zu sein.
- Teil 2: Zwischen Maßband, Matjes und Miteinander
Nähtreffen in Bayern - Nähtagebuch Teil 2 Wir haben den Tag ganz gemütlich mit einem gemeinsamen Frühstück begonnen – und natürlich auch ordentlich gequatscht, wie das unter Nähfreundinnen eben so ist. Eine liebe Freundin aus unserer Runde näht sich gerade ein Kleid , das sie früher schon gerne getragen hat – und jetzt gönnt sie sich endlich wieder ein neues. Was mich daran besonders berührt: Sie ist seit vielen Jahren das stille Rückgrat ihrer Familie , trägt unheimlich viel Verantwortung und ist immer für alle anderen da. Umso schöner finde ich es, dass sie sich gerade jetzt eine ganze Woche nur für sich selbst nimmt – um ihrem Hobby nachzugehen, um Zeit mit lieben Menschen zu verbringen, um einfach mal sie selbst zu sein, ganz ohne Verpflichtungen. Es freut mich von Herzen für sie, dass sie diese Auszeit genießt – sie ist so ein lieber, wertvoller Mensch , den ich sehr schätze. Und es ist schön zu sehen, wie gut ihr diese Woche tut. Die Weste , die eine andere liebe Nähfreundin näht, nimmt ebenfalls richtig Form an: Ich habe ihr beim Einfassen mit dem Bündchen geholfen und die Covernähte mit dem Einfasser gemacht. Der Reißverschluss ist auch schon dran – morgen werden noch die inneren Nähte mit Schrägband versäubert . Auch sie hatte im Vorfeld Zweifel, ob sie überhaupt kommen soll – ihre letzte Zeit war alles andere als leicht. Umso schöner ist es zu sehen, wie gut ihr die Woche tut. Das Lachen , das Miteinander , das kreative Arbeiten – es lässt uns alle aufatmen. Und ihr ganz besonders. Auch der Hosengrundschnitt einer weiteren Teilnehmerin ist mittlerweile in den finalen Zügen . Schritt für Schritt entsteht hier eine perfekt angepasste Hose – mit viel Geduld und Präzision . Gerade für sie ist diese Woche besonders wichtig. Sie trägt in ihrem Alltag viel Verantwortung – begleitet von Ängsten und Sorgen, die schwer auf den Schultern liegen. Umso mehr wünschen wir uns für sie, dass sie hier ein wenig loslassen kann. Dass sie spürt: " Du kannst das. Du darfst Leichtigkeit zulassen. Du darfst atmen." Wir versuchen, ihr Selbstvertrauen zu stärken , ihr Mut zu machen. Denn Nähen kann auch heilsam sein – wenn man aufhört, zu viel zu grübeln, und sich einfach mal traut. Mit jedem Nadelstich, mit jedem Lächeln. Auch für sie soll diese Woche ein kleines Stück Freiheit bedeuten. ⸻ Zwischen den Nähten – einfach mal machen Heute gab es wieder so einen typischen Fall von: „Ich trau mich nicht ganz allein“ – und das gleich in mehreren Situationen, alle bei derselben Nähfreundin. Zuerst ging’s um kleine Täschchen , genäht nach einem vorgedruckten Schnittmuster – ganz schnell zusammenzunähen, allerdings ohne Innenfutter . Ich hab vorsichtig angemerkt: „Magst du nicht ein Futter mit reinmachen? Das sieht einfach gleich viel liebevoller und hochwertiger aus – gerade, wenn du sie verschenken willst.“ Sie war offen dafür, hat sich drangemacht, und ich hab ihr kurz gezeigt, wie man’s macht. Den Rest hat sie selbst gemeistert – und die Täschchen sind wirklich richtig schön geworden. Dann kam das nächste Projekt: ein Easy-Peasy . Ein ganz einfacher, maßangepasster T-Shirt-Schnitt – locker, leger, perfekt für den Einstieg ins maßgeschneiderte Nähen . Auch hier kam wieder dieses typische Zögern: „Ich hab meinen Schnitt vergessen – kannst du mich ausmessen?“ Ich hab ihr freundlich, aber bestimmt gesagt: „Du kannst das selbst. Nimm das Maßband – bei einem Easy-Peasy funktioniert das wunderbar.“ Und siehe da – es hat auch wunderbar geklappt! Das Ganze hat mich zum Nachdenken gebracht. Denn dieselbe Nähfreundin hatte zuvor erzählt, dass sie gern einen Kurs für ein kleines Täschchen machen würde – und kurz darauf, dass sie dieses Jahr gerne ein Dirndl nähen möchte. Beides wunderschöne Projekte. Nur liegen dazwischen eben Welten – rein handwerklich betrachtet . Ein Dirndl verlangt viel Präzision, Erfahrung, Geduld . Und wer sich bei einem einfachen Täschchen oder Shirt noch nicht ganz alleine traut, der braucht dafür einfach noch ein bisschen Übung. Und das ist völlig okay! Ich denke, es gibt einfach so Nähtypen , die brauchen immer wieder kleine Anstupser – so ein liebevolles „Mach jetzt einfach mal.“ Nicht jede Anleitung muss bis ins Detail erklärt werden. Manchmal darf – oder muss – man selbst ausprobieren. Denn genau daraus entsteht das wahre Können : nicht durch Perfektion, sondern durch Tun. Durch Fehler , durch eigenes Lernen, durchs Dranbleiben . „Jedes Handwerk beginnt mit dem ersten Versuch. Der Rest ist Übung, Geduld und ein bisschen Vertrauen in sich selbst.“ – Nadine Käller Und das Schöne an unserem Nähtreffen ist: Genau dafür ist hier Raum. Wir ermutigen uns gegenseitig , geben uns Vertrauen , und manchmal reicht schon ein einziger Satz: „Du kannst das.“ ⸻ Ich selbst bin heute leider nicht allzu weit gekommen – ein paar Steppnähte , das war’s dann auch schon. Aber das ist vollkommen in Ordnung. Denn auch das gemeinsame Besprechen, Mitdenken und Planen der Projekte der anderen ist für mich genauso wertvoll. Ich lerne dabei ebenso viel – über Techniken, Herangehensweisen, Materialien – und über Menschen. Und manchmal ist das Miteinander eben der schönste Teil am Nähen. Eine Nähfreundin hat sich gleich mehrere Oberteile genäht. Der Schnitt sitzt – und wenn der einmal passt, geht ein T-Shirt ruckzuck. Ihre Sommergarderobe wächst! Ich finde es richtig schön zu sehen, wie sehr sie dabei in sich ruht . Sie ist ganz bei sich, arbeitet fokussiert und ruhig , lässt sich nicht ablenken – zumindest wirkt es so. Es ist, als würde sie für diesen Moment nichts anderes brauchen als Stoff, Schnitt und eine Nähmaschine. Diese Klarheit, dieses bei-sich-Sein – das bewundere ich sehr. Eine weitere hatte ein großes Panel aus French Terry dabei, mit zwei markanten Motiven – eigentlich gedacht für Vorder- und Rückteil sowie Ärmel eines einzelnen Hoodies oder Sweatshirts . Um den Stoff optimal zu nutzen, habe ich ihr empfohlen, daraus zwei separate Oberteile zu nähen. Die Lösung: Ärmel und Seitenstreifen werden aus einem passenden Kombistoff ergänzt. So entstehen aus einem einzigen Panel gleich zwei tragbare Unikate – ganz ohne Motivverlust, aber mit kreativer Stoffaufteilung . Das hat richtig gut funktioniert! Und dann gab es da noch diese herrliche Szene, bei der wirklich kein Auge trocken blieb : Eine Nähfreundin telefonierte mit ihrem Mann, weil es daheim ein kleines Problem gab. Sie musste gleichzeitig etwas im Handy nachschauen, konnte aber nicht auf Lautsprecher stellen – also rief kurzerhand eine andere Freundin für sie ihren Mann an, damit sie in Ruhe beides machen konnte. Das Gespräch war schon für sich ziemlich witzig – ihr Mann hat nämlich einen wunderbar trockenen Humor . Als er dann merkte, dass wir alle zuhören (weil er unser Gekicher hörte), reagierte er ganz trocken mit dem Satz: „Ich lege einen Fluch auf deine Nähmaschinen.“ An seine Frau gerichtet – und so trocken vorgetragen, dass wir buchstäblich Tränen gelacht haben. Bauchschmerzen vor Lachen inklusive. Ein absoluter Highlight-Moment des Tages ! Zwischendurch wurde es auch wieder persönlicher : Zwischen einzelnen Nähfreundinnen gab es tiefgründige Gespräche , die oft genauso wertvoll sind wie ein gelungenes Nähprojekt. Und ein ganz besonderer Moment war unser kleines Zoom-Treffen mit denjenigen, die dieses Mal nicht dabei sein konnten. Für ein paar Minuten waren sie trotzdem mitten unter uns – wir haben gemeinsam gelacht , erzählt und einfach kurz die Nähe genossen , obwohl uns Kilometer trennen. Auch das macht unser Nähtreffen in Bayern so besonders. ⸻ Ein kurzer Gedanke zum Schluss Was mich heute besonders berührt hat, war nicht nur das gemeinsame Nähen, sondern dieses besondere Miteinander , das unsere Runde ausmacht. Wir haben zum Beispiel Matjes direkt von der Küste genossen – sozusagen fangfrisch. Und unsere ostfriesische Freundin hat zum allerersten Mal bayerische Semmelknödel probiert – mit Rehgulasch . Ein kulinarischer Brückenschlag , wie er schöner nicht sein könnte. Dabei entstehen Gespräche, die einen zum Lächeln bringen . Über Unterschiede , die charmant sind. Über Gemeinsamkeiten , die verbinden. Und über all das, was uns als Menschen ausmacht. Manchmal möchte man jemanden einfach drücken – und manchmal tut man das auch. Denn wenn man ehrlich ist: Jede von uns hat gerade ihr Packerl zu tragen . Die eine kämpft mit Krankheit in der Familie, die andere mit schweren Sorgen, Verantwortung oder Verlust. Und trotzdem kommen wir hier zusammen – nicht nur, um zu nähen, sondern um zu atmen, zu lachen und ein bisschen Leichtigkeit zu spüren. Ich wünsche mir von Herzen, dass jede von uns ein bisschen davon mit nach Hause nimmt. Und dass diese Woche noch lange nachwirkt – in unseren Gedanken, unseren Herzen und vielleicht auch in ein paar besonders schönen Nähten.
- Teil 1:Stiche, Stoff & Gemeinschaft-Unser Nähtreffen in Bayern.
Nahaufnahme beim Zuschnitt von Stoff auf einem Arbeitstisch mit Schneiderwerkzeug - Symbol für gemeinsames Nähen bei unserem Nähtreffen in Bayern. Nähen verbindet. Ein persönliches Nähtagebuch. Unser Nähtreffen in Bayern. Was als lockerer Austausch über eine Online-Nähschule begann, ist inzwischen eine ganz besondere Gemeinschaft geworden. Wir sind eine bunt gemischte Gruppe nähbegeisterter Frauen, die sich über die Online-Nähschule Kaidso kennengelernt haben. Seit vielen Monaten treffen wir uns regelmäßig auf Zoom – mal spontan, mal geplant – um gemeinsam zu nähen , uns auszutauschen, gegenseitig Tipps zu geben oder einfach nur da zu sein. Was uns verbindet ? Ganz klar: die Liebe zum Nähen . Aber auch darüber hinaus ist etwas gewachsen – nämlich echtes Vertrauen und Nähe, obwohl viele von uns sich noch nie im echten Leben begegnet sind. Oder besser gesagt: noch nie begegnet waren . Denn genau das holen wir in dieser Woche nach. Wir haben uns für eine ganze Woche in Niederbayern verabredet – in einer schönen, gemütlichen Umgebung mit viel Platz, gutem Essen und einer Extraportion Nähzeit . Das Ganze findet im Wirtshaus meines Lebensgefährten statt – was uns nicht nur eine tolle Location mit viel Raum, sondern auch kulinarische Verwöhnung garantiert. Geplant war das Treffen ursprünglich mit zehn Frauen. Leider mussten drei krankheitsbedingt absagen – umso mehr freuen wir uns, dass wir nun zu siebt gemeinsam diese besondere Woche erleben dürfen. Jede bringt ihre ganz eigenen Projekte mit – manche, die schon lange warten, manche, bei denen Hilfe gefragt ist, und manche, die einfach Freude machen. Und das Schönste : Es geht nicht nur um Stoffe, Schnitte und Maschinen – es geht ums Zusammensein . Ich habe mir vorgenommen, diese Woche in einem kleinen Nähtagebuch festzuhalten – Tag für Tag, in Momenten, Gedanken, kleinen Anekdoten. Denn was hier entsteht, ist mehr als nur Kleidung: Es ist Gemeinschaft . Es ist Verbindung. Es ist ein Stück echtes Leben – und ich freue mich, dich mitzunehmen. ⸻ Tag 1 – Ankommen, Aufbauen, Loslassen Einige waren schon gestern angereist, haben ihre Maschinen und das „Nähgepäck“ hochgetragen und sich ein wenig eingerichtet. Heute ging es dann so richtig los – wobei: Genäht habe ich für mich persönlich noch nichts. Aber das ist völlig okay. Denn der Tag war trotzdem voll – voller Gespräche, Lachen, Organisation und einem ganz warmen Gefühl von Gemeinschaft. Ich habe geholfen, Maschinen zu tragen, Plätze vorzubereiten, mit allen zu quatschen und richtig anzukommen. Es gibt einfach immer viel zu erzählen – obwohl (oder gerade weil?) wir uns über Zoom so regelmäßig sehen. Drei- bis viermal pro Woche ist bei uns keine Seltenheit. Es ist ein schönes Gefühl, wenn virtuelle Begegnungen auf einmal ganz real werden – und sich trotzdem genauso vertraut anfühlen. Eine der Frauen meinte heute: „ Du bist irgendwie der Motor dieser Gruppe .“ Vielleicht stimmt das ein bisschen. Ich nähe viel, bin oft im Zoom – meist mit dem Laptop neben der Nähmaschine. Ich bin einfach oft dabei – vielleicht auch deshalb eine kleine Konstante in unserer Gruppe. ⸻ Was ich an unserem Nähtreffen besonders mag: Wir sind Frauen unterschiedlichen Alters , aus verschiedenen Regionen – und mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten . Der Austausch ist ehrlich, offen, herzlich – und geht oft weit über das Nähen hinaus. Und natürlich wurde auch schon fleißig genäht: Eine von uns hat heute gleich zwei Oberteile fertiggestellt – und ist inzwischen schon beim dritten Projekt. Eine andere ist zum ersten Mal an eine Weste aus wattiertem, doppelseitigem Stoff gegangen – ein echtes Abenteuer, vor allem weil die Einfassung mit der Coverlock gearbeitet wird. Gemeinsam haben wir das Projekt besprochen, ausprobiert und die ersten Schritte gewagt. Besonders gefreut hat mich auch, dass ich einer Teilnehmerin helfen konnte, endlich ihren Hosengrundschnitt perfekt anzupassen – ein Projekt, das schon lange auf ihrer Liste stand. Und heute war der Moment dafür da. Es geht um Tipps, ums Zuhören, ums Dasein. Manchmal sagt jemand mitten im Zoom: „ Allein wegen dieser einen Antwort heute hat sich der Nachmittag schon wieder gelohnt .“ Und genau das ist es doch, was diese Gemeinschaft ausmacht. ⸻ Ich möchte diese besondere Woche gern in kleinen Momentaufnahmen festhalten – in Worten und Bildern, ganz so, wie es sich anfühlt: lebendig, nahbar und voller kreativer Energie. Wenn alles klappt, gibt es jeden Tag einen neuen Beitrag hier im Blog – mit Einblicken, Fortschritten, Pannen, Erfolgen und allem, was dazugehört. Ich freu mich, wenn du uns dabei ein Stück begleitest. Vielleicht erkennst du dich ja an der einen oder anderen Stelle wieder.